In den letzten 10 Tagen hatte ich gleich zweimal die Gelegenheit, meinen Garten und dessen Grundidee vorzutragen, einmal beim Stadtverband (das ist der Zusammenschluss aller Hildener Kleingärten) und einmal bei unserem Verein – hierfür an beide nochmal meinen herzlichsten Dank!
Ein Hauptkritikpunkt, jedoch vornehmlich von außerhalb der Schrebergärten vorgetragen, ist, dass mein Garten irgendwie unordentlich, unaufgeräumt wäre. Bezug genommen wurde dabei vor allem darauf, dass die im Spätsommer/Herbst angesäte Zwischenfrucht im Winter abstirbt, umknickt und jetzt, im Frühling, immer noch auf dem Feld ist: Das Beet wurde nicht geräumt.
Dafür jedoch gibt es gute Gründe, und einen davon kann ich Euch heute an ein paar Fotos demonstrieren. So sehen die meisten meiner Beete nach der Winterruhe aus:

Wenn ich jetzt aber mit einer herkömmlichen Handegge oder einem Rechen das Laub wegzieht, sieht das schon ganz anders aus:

Und siehe da: Unter der schützenden Schicht der abgestorbenen Zwischenfrucht kommt wunderbare Erde zum Vorschein, die derart fein ist, dass man nahezu ohne weitere Bearbeitung säen könnte. Warum? Zum einen haben die Wurzeln der Zwischenfrucht den Boden aufgelockert, zum anderen haben die abgestorbenen Pflanzen den Boden gegen den Angriff der Elemente Sonne, Wind und Regen geschützt.
Jedoch auch das längst abgestorbenen Material erfüllt noch weiter seinen Zweck.

Inwiefern? Richtig: Damit kann man mulchen. Da einer meiner Apfelbäume untenrum noch ein wenig nackt war, kam das ganze Material an den Apfelbaum.

Wichtig bei größeren Mengen verrottenden Materials: Kalk. Bei solchen Zersetzungsvorgängen entstehen immer auch Säuren, bei den großen Mengen Eichen- und Walnusslaub zudem jede Menge Gerbsäuren. Um diese abzupuffern und damit die Wurzeln der Bäume zu schützen, dünge ich regelmäßig Kalk.

Man sieht: Nicht alles was komisch daherkommt, ist undurchdacht oder durch Faulheit hervorgerufen.