Heute hast du wieder deine Wiese gemäht, aber dabei eine Wiese gar nicht gemäht, die andere nur teilweise. Warum machst du das? War dein Mäher kaputt oder bist du etwa faul?
Hier wurde nicht alles gemäht… …hier auch nicht… …hier wiederum ist alles weg. Auf dieser Wiese steht aber noch alles!
Wer jemals in den wärmeren Monaten über eine naturbelassene Wiese schritt, wird eines sofort bemerken: Insekten. Insekten in Hülle und Fülle. Man hört sie, man sieht sie, sie umschwirren einen oder (aktuell gut zu sehen) „stehen“ in Schwärmen über dem Kopf. Wer hingegen über eine stets kurz gestutzte Wiese läuft, sieht: nichts.
Regelmäßig kurzgeschnittener Rasen ist biologisch tot.
Aus diesem Grund hat sich mehr und mehr die Erkenntnis durchgesetzt, dass man Rasen spät mäht, abwechselnd mäht, in Etappen mäht. Insekten finden in hohem Gras alles was sie brauchen: Schutz, Wärme, Nahrung.
Wenn ich also alle Wiesen gleichzeitig mähe, werden die Insekten komplett vertrieben. Durch das etappenweise Mähen finden die Insekten hingegen immer wieder eine Nische, in der sie sich niederlassen können – die ungemähten Flecken nebenan.
Einen weiteren Grund hatte ich bereits an anderer Stelle beschrieben: Klee.
Der letzte, eher praktische Grund: Mähe ich alles gleichzeitig, müssen meine Komposthaufen große Mengen an Gras verdauen, welches dann je nach Wetterlage schnell schimmelt oder fault. Auch hier gilt: Besser nach und nach.
Nachtrag: Wie dramatisch(!) die Situation wirklich ist, kann man in der Krefelder Langzeit-Studie nachlesen (Link zur Originalveröffentlichung)