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Pflanzen

Warum lässt du dein Gewächshaus so zuwuchern?

Ganz einfach: Weil es mir gefällt! Das sind griechische Flaschenkürbisse, die dort (Griechenland…) üblicherweise um Bäume herum gepflanzt werden und sich dann daran hochhangeln. Im Sommer und Herbst hängen dann die großen (bis zu 60cm lang) Kürbisse in den Zweigen.

Für mich hat es daneben einen weiteren Vorteil: Die Blätter dämpfen die Sonnenstrahlen, dadurch wird es im Gewächshaus bei den eh‘ schon hohen Temperaturen diesen Sommer nicht ganz so heiß.

Zugewachsenes Gewächshaus, zur Zeit tragen die Pflanzen fünf große Kürbisse

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Boden Was fleucht und kreucht

Stören dich die Maulwurfshügel nicht?

Ein vertrautes Bild in meinem Garten:

Maulwurfshügel, in Reih‘ und Glied

Richtig: Heute geht es um unseren Freund, den Maulwurf, das „Tier des Jahres 2020“!

Schauen wir uns doch mal vorab ein paar Fakten an:

  • Der Europäische Maulwurf kommt in fast allen Ländern vor, außer in Irland (ulkig, oder?). In südlichen Breiten ist er allerdings auch nicht überall zu finden (Portugal).
  • Das Höhlensystem eines einzigen Tieres kann bis zu 6000 Quadratmeter umspannen, die einzelnen Gänge sind bis zu 100m lang. Alle paar Stunden geht er auf Patrouille durch die Gänge.
  • Maulwürfe leben stets alleine, essen nahezu ununterbrochen (nach 10 Stunden ohne Nahrung sterben sie!) und können bis zu 20 Maulwurfshügel in der Stunde aufschütten. Dabei hat jeder Hügel eine Funktion: Schlafkammer, Vorratskammer oder Nestkammer. Manchmal ist es auch nur eine reine Belüftung von langen Gängen oder Notausgang.
  • Sie fressen nicht nur dauernd, sondern auch viel – die Hälfte des eigenen Gewichts pro Tag sollte es schon sein. Das kann ja jeder mal auf sich selbst übertragen…
  • Sein Name kommt nicht von „Maul“ sondern vom alten Wort „Molte“ für „Erde“ – er ist also ein „Erdwerfer“.
  • In seinen Gängen läuft er bis zu 70m in der Minute (wenn er Hunger hat und Beute spürt – das kann ich gut verstehen 🙂 ), das ist mehr als 1 Meter in der Sekunde, auch das: enorm!
  • Weitere Informationen dazu gibt es z.B. beim NABU.

Aber warum dulde ich diesen Frechdachs überhaupt bei mir im Garten? Er durchwühlt alles, die Haufen stören beim Mähen und dann frisst er auch noch meine schönen Regenwürmer auf (bzw. legt sie sich sogar auf Lager!). Das hat viele Gründe:

  • Maulwürfe sind reine Fleischfresser, an Pflanzen finden sie keinen Gefallen. Im Gegensatz zu Wühlmäusen frisst ein Maulwurf also kein Blumenzwiebeln oder ähnliches.
  • Das bedeutet für mich: Er frisst die Raupen und Engerlinge von Schädlingen (Garten-, Japan-, Laubkäfer), Schnakenlarven, sogar die Gelege der Wühlmäuse. Pro Jahr frisst ein Maulwurf bis zu 40 kg dieser Schädlinge!
  • Der Maulwurf ist ein sogenanntes Zeigertier für einen gesunden Boden.
  • Er durchlüftet mit seiner Graberei den Boden, sorgt für Bodenaustausch, siebt den Boden permanent mit seinen Klauen und lockert ihn auf. Speziell in verdichteten oder schweren Böden (hoher Lehmgehalt) ist das ein unschätzbarer Vorteil!
  • Wie zuvor beschrieben, ist er der Gegenpart der Wühlmaus und bekämpft diese
  • Ihre Hügel bestehen aus feinster, gut durchmischter Erde, die ich z.B. für die Anzucht der Erdbeer-Ableger verwende.

Alles in allem also: Danke dafür, Maulwurf!

Nachtrag 29.08.2020: Dieser kleine Strolch ist weiter fleißig!

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Insekten

Zugegeben: „Alternative Mähregimes“ hört sich schon irgendwie hochtrabend an….

…daher sehen wir uns das mal genauer an. Heute sprechen wir über diesen Bericht! Darin geht es um Forschungen in der Schweiz, inwiefern sich das Mähen der Wiesen auf die Artenvielfalt auswirkt. Oder auf gut Deutsch: Hilft es der Umwelt, wenn ich weniger oder später mähe? So gingen die Forscher vor:

  1. Die Wiese wird nicht Mitte Juni, sondern einen Monat später gemäht
  2. Es wird ein Streifen stehen gelassen, d.h. dort wird gar nicht gemäht

–> dann wurden Insekten gezählt!

Was kam dabei raus?

  • Die Spinnen haben sich verdoppelt
  • Schmetterlinge waren häufiger und auch seltene Arten waren öfter vorhanden
  • Schlupfwespen (wichtige Nützlinge!) waren sehr viel häufiger zu finden
  • Heuschrecken und Schlupfwespen gab es 5 mal mehr

Daraus folgt für uns Hobbygärtner:

  • Möglichst spät zum ersten Mal mähen!
  • Eher wenig mähen – wir sehen ja auch beim Mähen die aufsteigenden Insekten, die wir aufschrecken.

Sprich: Wir müssen keinen Wimbledon-Rasen haben. Es reicht, wenn wir einen haben, der den Insekten als unterem Teil der Nahrungskette Schutz und Nahrung gibt und mit dem wir uns wohlfühlen. Ist doch gar nicht so schwierig, oder?

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Boden Was fleucht und kreucht

Warum machst du das Gras unter die Bäume?

Gras oder Laub als Deckschicht z.B. unter Bäume zu streuen, nennt man Mulchen. Dabei verrottet das organische Material langsam und setzt Nährstoffe für die Pflanzen frei. Bei Gras hat das ganze einen weiteren Vorteil: Beim Mähen fallen stets große Mengen davon gleichzeitig an, das könnte den Komposthaufen überlasten, er würde – je nach Wetterlage – entweder faulen oder schimmeln. Daher hat man das Gras schon immer unter Bäume gehäufelt. Bei der aktuellen Temperatur hat das Gras auch im Hochbeet eine weitere wichtige Funktion: Es schützt den Boden vor Wind und Sonne, Wasser verdunstet langsamer und es wird kein Boden fortgetragen. Auch hier zersetzt es sich langsam, die Regenwürmer machen den Rest. Einen Nachteil des Mulchen muss man allerdings auch erwähnen: Wühlmäuse schätzen diese großen und im Winter wärmenden Haufen sehr…:)

Mulchen im Hochbeet
Mulchung unter einem Kirschbaum

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Boden Insekten

Was hast du da angesät?

Aktuell wachsen in einer kleinen, aber feinen Ecke meines Gartens Blumen mit kleinen, feinen Blüten. Dabei handelt es sich um Echten Buchweizen als Teil einer Zwischenfruchtsaat, der jedoch kein Getreide, sondern ein sogenanntes Knöterich-Gewächs ist. Im Garten erfüllt er gleich mehrere nützliche Funktionen: Er ist Bodendecker, verhindert also den Abtrag von Boden durch Wind und Wasser; er unterdrückt andere Pflanzen (Unkräuter); vor allem aber ist er eine ganze hervorragende Bienenweide, deren Ertrag dem von Raps und Phacelia in nichts nachsteht. Da er jedoch auch sehr spät im Sommer noch stark blüht, ist er zu dieser Jahreszeit die Pflanze der Wahl.

Eine kleine Zwischenfrucht- oder auch Bienenweide