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Pflanzen

Der dickste Gärtner…

…hat die dümmsten Kohlrabi:

Wichtig bei Kohlrabi: regelmäßig gießen, sonst wird selbst die großartige Züchtung „Superschmelz“ holzig!

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Was fleucht und kreucht

Aus aktuellem Anlass: Eine (sehr begrüßenswerte!) Verfügung des Kreises Mettmann

Ein wenig gestelzt heißt es beim Kreis Mettmann:

Bekanntmachung der Allgemeinverfügung zum Verbot der nächtlichen Inbetriebnahme von Mährobotern zum Schutz wildlebender Tiere im Gebiet des Kreises Mettmann vom 08.05.2025″

Und darin können wir lesen:

  1. Verbot der nächtlichen Inbetriebnahme von Mährobotern zum Schutz wildlebender Tiere: Innerhalb des in Ziffer 2 genannten Zeitfensters ist die Inbetriebnahme von Mährobotern zum Schutz von wildlebenden Tieren, vor allem von Igeln, Amphibien und sonstigen Kleintieren, verboten.
  2. Zeitlicher Geltungsbereich: Das Verbot der Inbetriebnahme von Mährobotern gilt in der Zeit von einer halben Stunde vor Sonnenuntergang bis eine halbe Stunde nach Sonnenaufgang des folgenden Tages
  3. [….]
  4. Anordnung der sofortigen Vollziehung: Die sofortige Vollziehung [….] wird [….] angeordnet.
  5. Inkrafttreten und Geltungsdauer: Diese Allgemeinverfügung tritt am Tage nach ihrer Bekanntmachung in Kraft und gilt unbefristet bis zum Widerruf.

==> Das ist ein ziemlicher Klopper, allerdings auch in dieser Strenge absolut berechtigt, wie der Kreis dann weiter ausführt:

Die Anordnung der sofortigen Vollziehung der [….] Allgemeinverfügung ist [….]im öffentlichen Interesse geboten. [….] Angesichts der mit dem nächtlichen Betrieb eines Mähroboters verbundenen unmittelbaren Gefährdung von nach dem Bundesnaturschutzgesetz besonders geschützten Tieren, kann der Ausgang eines etwaigen verwaltungsgerichtlichen Verfahrens nicht abgewartet werden. Andernfalls würden – auch infolge der zunehmenden Verbreitung von Mährobotern und infolgedessen einer Zunahme der nächtlichen Einsatzzeiten in ihrer Gesamtheit – erhebliche Schäden bei den Populationen der betroffenen Tierarten entstehen. Bei der Entscheidung wurden alle betroffenen Rechtsgüter und Interessen, insbesondere die der Nutzenden von Mährobotern, abgewogen. Dabei galt es insbesondere zu berücksichtigen, dass Mähroboter die Ursache für viele getötete oder stark verletzte wildlebende Kleintiere sind und das Verbot des Betreibens von Mährobotern in der Nacht die Nutzung der Mähroboter nur einschränkt, aber einen sinnvollen Einsatz nicht verhindert. Das öffentliche Interesse der Allgemeinheit an der sofortigen Vollziehung der Ziffern 1 und 2 dieser Verfügung und der Verhinderung von Gefahren für wildlebende Arten überwiegt damit das Interesse der Nutzenden von Mährobotern an einer aufschiebenden Wirkung und der fortgesetzten Nutzung ihres Mähroboters zur Nachtzeit.

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Boden

Über die Wirkung von Wintergrün

Wer dieser Seite schon länger folgt, wird mein Faible für den Boden und seine Bewohner sicherlich bereits bemerkt haben. Im letzten Herbst nun habe ich auf einer Fläche Wintergrün angesät, um den Boden zu schützen und Auswaschungen zu verhindern. (Vor kurzem konnte man einer Pressemitteilung des Deutschen Wetterdienstes entnehmen, dass die vergangenen 12 Monate jene mit der höchsten Niederschlagsmenge seit Beginn der Aufzeichnungen war – Glück gehabt!). Das ganze sah dann so aus:

Nicht schön, aber zweckmäßig: Wintergrün-Mischung

Dies mache ich immer dann,wenn gerade nichts passendes anzubauen ist, es schon zu spät im Jahr ist oder ich schlicht keine Lust habe. Die verwendete Wintergrün-Mischung bestand in meinem Falle aus den 3 Komponenten Weidelgras, Inkarnatklee und Winterwicken. Während das Welsche Weidelgras stark zur Durchwurzelung beiträgt, liefern Klee und Wicken Stickstoff durch die Knöllchenbakterien an denWurzeln.

Heute nun habe ich Teile davon umgebrochen um eine Bienenweide anzusäen und beim ausmachen wurden die hervorragenden Auswirkungen der Wintergrün-Mischung deutlich:

Wurzelballen des Welschen Weidelgrases
Aus der Nähe besser sichtbar, das alles durchdringende Wurzelgeflecht
Und nochmal ganz aus der Nähe

Genau diese hohe Wurzeldichte ist es, die den Boden schützt und zur Haltbarkeit beiträgt – auch bei den massiven Regenfällen noch letzten Freitag (60l Regen!).

Wurzelgeflecht, nach dem Ausklopfen der Erde
Hier mit der dazugehörigen Pflanze

Ihr seht: Die Wirkung von dauerhafter Bepflanzung, Bodendeckung, ist immens wichtig für die Erhaltung des Bodens und seiner Eigenschaften. Spätestens im frühen Herbst sollten alle nackten Böden mit entsprechenden Pflanzen angesät sein, um Zeit für den Aufwuchs und die daraus resultierende Bedeckung zu gewährleisten. Mit Klee sorgt man zusätzlich für die Stickstoffbindung im Boden, die Düngergaben ersetzen kann.

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Insekten Pflanzen Was fleucht und kreucht

Alle Jahre wieder: Frühjahrsmahd, unkomplett

Auch in diesem Jahr habe ich meine Wiesen eher „unkomplett“ gemäht. Begonnen wurde wie jedes Jahr mit der Sense, um Insekten und Kleingetier zu vertreiben, statt sie im Rasenmäher zu shreddern. Zwei Frösche suchten erfolgreich das Weite, während ich bereits armhoch aufragende Pionierbäume und Grasbüschel von Hand absenste. Danach folgte eine Schur mit dem Rasenmäher, das Grünzeug wurde unter die anliegenden Bäume verteilt. Warum? Richtig: Während die Wiesen im Sinne größerer Artenvielfalt abgemagert werden sollen (keine Düngung, das Grüngut wird entfernt), sollen die Obstbäume ja Früchte tragen und werden daher durch Grüngut und Kompost gedüngt.

In diesem Zusammenhang fiel mir erneut die hohe Dichte des (eigentlich ungeliebten) Löwenzahns auf, der auf dem verbliebenen Wiesenstück aufwuchs:

Der Teil der Wiese der stehenbleibt und als Refugium für Insekten dient

Warum jedoch bleibt genau dieser Teil stehen? Schauen wir in ein Fachbuch, nämlich „Witt, R.: Wildpflanzen für jeden Garten“, und siehe da, in der Liste der für Bienenarten nützlichsten Pflanzen steht der Löwenzahn doch tatsächlich unangefochten auf dem ersten Platz: Glatte 72 verschiedene Bienenarten besuchen ihn, zudem ist er doppelt nützlich, da er sowohl Pollen als auch Nektar spendet. Der zweite Platz geht übrigens an den Raps (61 verschiedene Bienenarten), eigentlich keine typische Gartenpflanze; der dritte an den auch bei mir kultivierten Hornklee (57 Bienenarten). Abgeschlagen folgen die Wiesenflockenblume (39), der Natternkopf (37), Habichtskrat (32) und Rotklee (28).

Wie geht es nun weiter? Ganz einfach: Bis weit in den Spätsommer hinein werden meine Wiesen aus Natur- und vor allem Insektenschutzgründen nicht mehr gemäht.

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Boden Pflanzen

Boden: volle Deckung!

In den letzten 10 Tagen hatte ich gleich zweimal die Gelegenheit, meinen Garten und dessen Grundidee vorzutragen, einmal beim Stadtverband (das ist der Zusammenschluss aller Hildener Kleingärten) und einmal bei unserem Verein – hierfür an beide nochmal meinen herzlichsten Dank!

Ein Hauptkritikpunkt, jedoch vornehmlich von außerhalb der Schrebergärten vorgetragen, ist, dass mein Garten irgendwie unordentlich, unaufgeräumt wäre. Bezug genommen wurde dabei vor allem darauf, dass die im Spätsommer/Herbst angesäte Zwischenfrucht im Winter abstirbt, umknickt und jetzt, im Frühling, immer noch auf dem Feld ist: Das Beet wurde nicht geräumt.

Dafür jedoch gibt es gute Gründe, und einen davon kann ich Euch heute an ein paar Fotos demonstrieren. So sehen die meisten meiner Beete nach der Winterruhe aus:

Ein ungeräumtes Beet: Laub und vertrocknete Zwischenfrucht

Wenn ich jetzt aber mit einer herkömmlichen Handegge oder einem Rechen das Laub wegzieht, sieht das schon ganz anders aus:

Hier nun ohne die Bodendeckung, der Boden lugt hervor

Und siehe da: Unter der schützenden Schicht der abgestorbenen Zwischenfrucht kommt wunderbare Erde zum Vorschein, die derart fein ist, dass man nahezu ohne weitere Bearbeitung säen könnte. Warum? Zum einen haben die Wurzeln der Zwischenfrucht den Boden aufgelockert, zum anderen haben die abgestorbenen Pflanzen den Boden gegen den Angriff der Elemente Sonne, Wind und Regen geschützt.

Jedoch auch das längst abgestorbenen Material erfüllt noch weiter seinen Zweck.

Zusammengeschobene Pflanzenreste

Inwiefern? Richtig: Damit kann man mulchen. Da einer meiner Apfelbäume untenrum noch ein wenig nackt war, kam das ganze Material an den Apfelbaum.

Apfelbaum mit Mulch: Schützt und düngt gleichzeitig.

Wichtig bei größeren Mengen verrottenden Materials: Kalk. Bei solchen Zersetzungsvorgängen entstehen immer auch Säuren, bei den großen Mengen Eichen- und Walnusslaub zudem jede Menge Gerbsäuren. Um diese abzupuffern und damit die Wurzeln der Bäume zu schützen, dünge ich regelmäßig Kalk.

Mulch + Kalk, eine sinnvolle Kombination

Man sieht: Nicht alles was komisch daherkommt, ist undurchdacht oder durch Faulheit hervorgerufen.

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Insekten

Bienenhotel – aber natürlich! [Nachtrag 3]

Wildbienen sind nicht nur sehr schöne, sondern auch sehr anspruchsvolle Lebewesen, weshalb es verhältnismäßig schwierig ist, ihnen zu helfen. Wer meiner Seite schon länger folgt, weiß, dass ich hierbei gerne auf die Sachkunde von Dr. Westrich baue, der eine vorzügliche Seite zu Wildbienen betreibt.

Derart informiert, konnte ich heute die ersten Bohrungen in mein Hochbeet aus Eichenbohlen (Brett-Dicke 5 cm!) anbringen, dabei sind die folgenden Punkte außerordentlich wichtig:

  • Höhe über dem Boden: ca. 1 m (Feuchtigkeit!);
  • Nur auf der Süd-, vulgo Sonnenseite bohren;
  • Leicht schräg nach oben bohren, damit sich kein Regenwasser in den Löchern sammeln kann;
  • Quer zur Faser bohren, die Löcher sollten nur(!) 3-5 mm Durchmesser besitzen, da sich sonst andere Insekten darin „breitmachen“.
  • Überhaupt, das Bohren: Nur mit neuen, sehr scharfen Bohrern arbeiten, damit sich die Bienen nicht die empfindlichen Flügel aufreißen;
  • Wichtig auch, den Bohrer nicht heiß werden zu lassen, speziell in Hartholz: die Bohrung verkohlt sonst innen und wird dadurch nahezu wasserdicht und die Brut verschimmelt dann;
  • Zuguterletzt den Eingang leicht anschrägen (ich habe dafür mangels Senker einen dicken Bohrer verwendet) und glattschleifen

Das ganze sieht dann bei mir wie folgt aus:

Bevor ich jedoch weitere Bohrungen einbringe, möchte ich erst den Besiedelungserfolg abwarten. Mehr hierzu also in etwa einem Jahr…

Nachtrag: Ohne Senker sieht das usselig aus, ich habe mir jetzt doch einen passenden beschafft.

Nachtrag 2: Freudige Nachrichten, die erste Wohnung ist belegt!

Nachtrag 3: Inzwischen sind fast alle Zimmer vergeben:

…wobei einige so aussehen, als wären sie schon wieder geräumt worden.

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Pflanzen

Aller guten Dinge sind drei…[Nachtrag II: Weitere Fotos]

Nachdem meine vorherigen Versuche, den griechischen Flaschenkürbis im Zwetschgenbaum zu etablieren, leider bereits zweimal gescheitert sind – einmal wegen zuviel, einmal wegen zuwenig Wasser – scheint es dieses mal zu funktionieren!

Die großen Blätter des Kürbis‘ sehen aus wie eine Mütze

Interessant zu sehen: Die Ausläufer überragen den Baum und sind somit schätzungsweise bereits 5m hoch gewachsen!

Die Ausläufer wachsen so lange, bis ihre Sproß-Ranken keinen Halt mehr finden

Auch hier sind die Ranken länger als die Äste

Auch Blüten bilden sich mehr und mehr

Sieht aus wie tanzende Gottesanbeterinnen in der Dämmerung…
Weitere Blütenstände haben sich gebildet…

…hier im Detail…
Die ersten Kürbisse hängen schon!

Die Grazilität dieser vergänglichen Installation scheint im Übrigen auch anderen Menschen zu gefallen – immer häufiger sehe ich Radfahrer anhalten und Staunen. Schön!

Heute, 10. September 2023, sieht es schon so aus:

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Insekten Pflanzen

Warum keine Wildblumenwiese?

Heute veröffentliche ich erneut einen Link, der das Problem in vielen Gärten, Gartenanlagen und Kleingartenvereinen recht gut beschreibt:

»Wenn Nachbarn oder Freunde alle einen gepflegten Rasen haben, kann das ein Hindernis sein, eine Wildblumenwiese anzulegen. Der Mensch hat ein starkes Bedürfnis, dazuzugehören und sich akzeptiert zu fühlen«

Der dazugehörige Beitrag findet sich bei Spektrum der Wissenschaft

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Insekten

Frühling lässt sein blaues Band…

Einige Wochen alt, nämlich vom 12. Februar sind die angehängten Fotos. Es war absolut windstill und nur 12 Grad Celsius – eigentlich gar nicht einmal soo warm – die Bienen jedoch ließen sich nicht von der Arbeit abhalten. Beeindruckend sind die imposanten Pollenhöschen, gab es doch zu diesem Zeitpunkt neben den abgebildeten Krokussen nur Winterheide und Schneeglöckchen abzuernten.

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Insekten

Machen hilft!

Hier: Wasserstellen